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Presseerklärung vom 03.03.2007
Netzwerk Bildungsfreiheit e.V. – Vorstand und Kuratorium

Netzwerk Bildungsfreiheit begrüßt UN-Bericht

Vor rund einem Jahr überreichte das Netzwerk Bildungsfreiheit dem UN Sonderbeauftragten Vernor Munoz in Berlin einen ausführlichen Report über Menschenrechtsverletzungen im deutschen Bildungssystem. Dabei kam insbesondere die Diskriminierung des freien selbstbestimmten Lernens ("Homeschooling") in Deutschland zur Sprache. Untermauert von zahlreichen Einzelbeispielen wurde die im europäischen Kontext einzigartige Unterdrückung eines alternativen Bildungsweges dokumentiert.
Vernor Munoz griff unter anderem diesen Missstand jetzt in seinem Bericht auf und plädierte dafür diese Bildungsform weiterzuentwickeln.

Das Netzwerk Bildungsfreiheit weist die Kritik der Kultusminister und Bildungsministerin Schavan auf das vernichtende Urteil von höchster Stelle zurück: Deren Reaktion ähnelt verdächtig der auf den PISA-Bericht. Offenbar ist nun auf den PISA-Schock der UN-Schock gefolgt. Nach Ansicht des Netzwerks sollten sich nun die deutschen Bildungsbehörden endlich für einen internationalen Bildungsstandard öffnen, anstatt weiter auf dem deutschen Sonderweg zu beharren.

Hauptkritikpunkte des UN-Berichts: Die "extrem selektive" Wirkung des deutschen Schulsystems, die völlig unterschiedliche Schulorganisation der 16 Bundesländer und die fehlende Durchlässigkeit zwischen den Schulformen, die Lehrerausbildung, zuwenig Autonomie der Schulen gegenüber der Verwaltung. UN-Menschenrechtsinspektor Munoz bemängelt besonders, dass in keinem anderen vergleichbaren Industriestaat der Bildungserfolg so stark von der sozialen Herkunft abhängt wie in Deutschland.
Das Netzwerk Bildungsfreiheit verweist in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen wissenschaftlichen Studien zum "Homeschooling", dem häuslichen Lernen außerhalb der Schule. Sie zeigen übereinstimmend, dass diese Chancenungleichheit beim "Homeschooling" wesentlich geringer ausfällt oder sogar ganz verschwindet. Die von den Kultusministern befürchteten "religiösen Parallelgesellschaften" hingegen lassen sich in keinen Zusammenhang mit freiem Lernen bringen. Sie lassen sich zudem durch die Erfahrungen anderer Länder auch nicht belegen.

Hat Vernor Munoz tatsächlich das deutsche Bildungssystem nicht verstanden, wie Frau Dr. Schavan meint? Nach Einschätzungen des Netzwerks Bildungsfreiheit zeigen die Äußerungen der deutschen Bildungsministerin vielmehr, dass diese sich bisher mit dem freien außerschulischen Lernen noch nicht wirklich auseinandergesetzt und daher „Homeschooling“ auch nicht verstanden hat.

Das Netzwerk Bildungsfreiheit fordert die Bildungsbehörden der Bundesländer dringend auf, angesichts der UN-Kritik die scharfe Verfolgung frei lernender Kinder und ihrer Eltern einzustellen und vor allem die skandalösen Entscheidungen zum Sorgerechtsentzug wegen Homeschooling aufzuheben. Gleichzeitig fordern wir Frau Dr. Schavan und die deutschen Kultusminister auf, in einen konstruktiven Dialog mit uns zu treten, um zu Lösungen zu kommen, die im Sinne des UN Sonderbeauftragten und zum Wohl der betroffenen Kinder sind.

Das "Netzwerk Bildungsfreiheit" ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Organisationen, Elterninitiativen und Einzelpersonen, denen das Recht auf freien Zugang zur Bildung, freie Wahl und freie Gestaltung des individuellen persönlichen Bildungsweges unter Zuhilfenahme öffentlicher wie privat initiierter Ressourcen ein Anliegen ist.
Wir engagieren uns für die Umwandlung des staatlichen Schulzwangs in eine echte Bildungsfreiheit, die es Kindern und Eltern ermöglicht ihren eigenen Bildungsweg in freier Selbstbestimmung zu wählen.

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Reaktionen auf den Munozreport in der Presse finden Sie
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Sonderseite Munozreport